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Coronet Flashmaster – Bakelitkamera aus Birmingham

Die Firma Coronet mit Sitz im englischen Birmingham war der Hersteller zahlreicher Boxkameras, die ab 1926 in zahlreichen Modellen auf den Markt kamen. Die hier verwendete Coronet Flashmaster wurde in den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts produziert.

Es handelt sich um ein technisch sehr einfaches Gerät mit einer festen Meniskuslinse ohne die Möglichkeit, den Abstand einzustellen. Tatsächlich kann an dieser Kamera nichts eingestellt werden. Ja, überhaupt nichts. Man hat weder Einfluss auf die Verschlusszeit noch auf die Blende. Man kann das Bildergebnis nur durch die Wahl des Films und seiner ISO-Zahl beeinflussen. Umso angenehmer war ich von den ersten Ergebnissen überrascht.

Die Kamera mit ihrem kubischen Design macht zunächst einen etwas klobigen Eindruck. Sie ist aus schwarzem Bakelit gefertigt, dem man durch ein feines Rillendesign und abgerundete Kanten versucht hat seine Wuchtigkeit zu nehmen. Die Verzierungen an der Frontseite sind lediglich aufgeklebt. Der einfache Durchsichtsucher thront neben dem silbrig gehaltenen Rad für den Filmtransport auf der Oberseite der Kamera. Ein rotes Folienfenster zur Kontrolle des Filmfortschritts ist zentral in der Mitte der Rückwand angebracht.

Als Film verlangt die Coronet Flashmaster nach einem 120er Rollfilm. Darauf produziert sie dann 12 Negative im Format 6×6.

Die Brennweite der Linse beträgt 70 mm. Die Verschlussgeschwindigkeit liegt bei etwa 1/30 Sekunde möglicherweise auch geringfügig schneller. Die ebenfalls fixe Blende beträgt etwa 13, wie ich nachgemessen habe.

Seitlich befindet sich dann noch der Blitzanschluss, dem die Flashmaster wohl ihren Namen zu verdanken hat. Bis auf diesen Blitzanschluss gleicht sie ansonsten einem anderen Modell, der Coronet Cadet, wie ein Ei dem anderen.

Die Möglichkeit zur Stativmontage und auch der Anschluss für einen Drahtauslöser fehlen.

Leider findet man kaum Informationen über die Coronet Flashmaster. Verwirrend ist auch, dass es anscheinend auch ein Modell mit rundem Objektiv gegeben hat, das ebenfalls den Namen Flashmaster erhalten hat.

Für meinen Test habe ich zunächst einen Isopan 100 in die Kamera eingelegt. Mein Spaziergang führte mich entlang der Alb über die Wiesen im Albtal zwischen Ettlingen und Bad Herrenalb. Die Fotos entstanden zwischen 12 und 15 Uhr an einem sonnigen Tag im April mit strahlend blauem Himmel.

Für einen 100 ISO Film in Verbindung mit den Werten der Kamera, also f/13 und 1/30s entsprachen die Lichtwerte ziemlich passend einer ausreichenden Belichtung. Deshalb habe ich den Film dann auch mit der normalen Entwicklungszeit in Fomadon LQN entwickelt.

Überrascht war ich dann doch vom Ergebnis. Trotz der einahen Linse war es möglich scharfe Fotos zu erhalten. Zumindest im Zentrum des Bildes. Etwa ein Drittel der Fotos vom Zentrum aus betrachtet, kann man als scharf bezeichnen. Danach beginnen sich die Konturen aufzulösen. An den äußeren Rändern kommt es dann zu Verzerrungen, die den Fotos eine spezifische Anmutung geben.

Überzeugt vom Resultat habe ich dann einige Wochen später einen weiteren Film geopfert. Dieses mal sollte es ein Kodak Ektar sein. Über eine Korrektur für Farbfilme verfügt die CoronetFlashmaster natürlich nicht (nehme ich an), um so gespannter war ich auf das Ergebnis.

Beim Probelauf war das Wetter nicht ganz so günstig. Zwar schien an diesem Tag im Mai ebenfalls die Sonne, aber vereinzelte Wolken schoben sich ab und zu davor. Die Uhrzeit bei diesen Fotos war etwa gegen 12 Uhr mittags.

Den Kodak Ektar 100 habe ich dann schließlich standardmäßig mit dem Compard Digibase C41-Kit entwickelt.

Die S&W-Negative vom Isopan 100 wurden auf dem Epson Perfection V39 mittels selbstgebastelter Tablet-Durchlichteinheit gescannt. Die Negative vom Kodak Ektar habe ich zwischen zwei Glasplatten geklemmt und mittels Tablet durchleuchtet.

Dabei waren die Glasplatten etwa 10 cm vom Tablet entfernt, um zu verhindern dass sich die Struktur des Tabletdisplays ungünstig bemerkbar macht. Dann wurden die Negative mit Hilfe der Pentax K20D abfotografiert.

Coronet-Kameras scheinen bei Sammlern beliebt zu sein, sie tauchen nicht ganz so häufig bei eBay auf und sind dann auch noch mäßig teuer, wie ich finde. Mit etwas Glück kann man eine Flashmaster, oder eines der anderen Modelle für 10 bis 20 Euro erstehen.

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Indo Sport-Fex – Bakelit aus Frankreich

Diese Bakelitkamera mit dem außergewöhnlichen geriffelten Design und der extravaganten Form wurde zwischen 1957 und 1970 von der Firma Indo Fex in Lyon in Frankreich hergestellt. Sie war wohl sehr beliebt und gleichzeitig von guter Qualität, so dass man heute noch günstige Exemplare bei Ebay ergattern kann. Besucht man das französische Ebay, dann sieht man, dass die Indo Fex Kameras häufig angeboten werden, wegen der hohen Versandkosten empfiehlt sich dann aber ein Kauf nur bedingt. In Deutschland andererseits kann man eine Indo Fex durchaus für 5 bis 20 Euro erhalten. Wenn man Glück hat…

Die Indo Sport-Fex eine Bakelitkamera für 620er-Film im Format 6×9

Die Indo Sport-Fex belichtet Rollfilme im Format 6×9, verlangt aber 620er Rollfilm, der heute leider nicht mehr hergestellt wird. Das ist an und für sich kein Problem, denn 620er und der gebräuchliche 120er Rollfilm haben die gleichen Maße. Leider aber nicht die Spulen. Um die Kamera testen zu können habe ich mir deshalb eine zugegeben etwas frickelige Methode ausgedacht.

Zum Glück war eine leere Spule zur Aufnahme des Films in der Kamera vorhanden.

Hochhäuser – von der Taunusanlage in Frankfurt aus gesehen Indo Sport-Fex – Fomapan 100

120er Film in der 620er-Kamera verwenden

Anstatt am Film die 120er Spule abzufeilen, wie man das in Anleitungen im Internet findet, habe ich den Film einfach im Dunkelsack abgespult, die Spule entfernt und dann den Film ohne Spule wieder zusammengerollt. Dann habe ich den Film in die Kamera eingelegt, wobei ein auf der Filmseite durchgängiger Metallstab gute Hilfe geleistet hat, um den Film korrekt zu fixieren. Nachdem ich dann den Anfang des Films in der Aufnahmespule eingefädelt hatte und die Kamera korrekt verschlossen war, konnte es losgehen.

Alle Filmbefestigungsaktivitäten habe ich natürlich im Dunkelsack durchgeführt. Es empfiehlt sich auf jeden Fall den Vorgang einmal mit einem alten Papierstreifen oder einem misslungenen Film bei Tageslicht durchzuspielen.

Auffällig ist, das die Rückwand und auch die Filmführung, die man tunlichst treffen sollte beim Filmeinlegen, gekrümmt sind, was Verzerrungen, wie sie bei einfachen Meniskuslinsen auftreten entgegen wirken soll. Ähnliches sieht man bei der AGFA Clack.

Auf dem Foto nicht so gut zu sehen – Rückwand und Filmführung sind leicht gekrümmt, um die Verzerrung der Meniskus-Linse auszugleichen

Über die inneren Werte der Kamera kann man nicht viel sagen. Das Objektiv lässt sich herausziehen und bietet neben der Dauerbelichtung „Pose“ noch die Option „Inst“ an, die man für Momentaufnahmen verwenden muss.

Das kann nun alles mögliche bedeuten. Das Internet hüllt sich bezüglich des Verschlusse und der Blende und in Schweigen. Die Kamera erlaubt zwei Blendeneinstellungen, die mit den französischen Begriffen „intense“ und „normal“ gekennzeichnet sind.

In der Taunusanlage in Frankfurt

Bei anderen Indo Fex Kameras weiß man, dass es sich dabei um die Blenden 11 und 17 handelt. Ob das hier ebenfalls so ist? Keine Ahnung, es würde mich aber nicht wundern.

Die Geschwindigkeit des Verschlusses schätze ich auf jeden Fall auf näher an 1/60s als an 1/30s. Möglicherweise liegt er bei 1/50s – getestet nach Augenschein und Gehör.

Die Brennweite ist mit etwa 9,5 cm etwas weitwinkliger, als man das von anderen 6×9 Kameras gewöhnt ist.

Frankfurt – alt und modern – bei hochkantigen Fotos sind natürlich die oberen und unteren Ränder von der Verzerrung der Linse am stärksten betroffen – Indo Sport-Fex – Fomapan 100

Ich könnte mir vorstellen, dass die Kamera zu ihrer Zeit zur Dokumentation sportlicher Aktivitäten bei sehr guten bis grellen Lichtverhältnissen, etwa im Schnee, geeignet war. Mangels Schnee kann ich diese Theorie leider nicht überprüfen.

Für meine Testfotos habe ich einen Fomapan 100 verwendet und diesen nachher 7 Minuten lang in Fomadon LQN entwickelt. Da nur 3 der Fotos vorzeigbare Ergebnisse liefern, lässt sich über die Qualität der Bilder nicht viel sagen. Die Fotos, die hier entstanden sind, haben aber schon ihren ganz eigenen Flair. Ich werde die Kamera noch einmal mit einem empfindlicheren Film oder bei sehr viel besseren Lichtverhältnissen ausprobieren müssen, um ein genaueres Resultat vorzuweisen.

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AGFA Silette LK Sensor

Eher durch Zufall bekam ich eine AGFA Silette LK Sensor in die Finger. Schon meine Eltern hatten in den 70er Jahren so ein kleines, robustes Gerät mit dem roten Auslöseknopf. Damals diente die Kamera dazu das Familienleben und den wenn auch seltenen Urlaub mit Kind und Kegel zu dokumentieren.

AGFA Silette LK Sensor – Modell „eckig“ links, Modell „rund“ rechts – Betrachtet man die Ecken des Gehäuses, dann kann man den Unterschied deutlich sehen. Auch der Blitzschuh unterscheidet sich.

Jetzt, fast 50 Jahre später war ich zunächst nicht sonderlich beeindruckt von der kleinen Kiste, wollte aber doch einmal ausprobieren, ob ich mit dem butterweichen Sensor-Auslöser nicht doch das ein oder andere Foto mit langsamer Verschlusszeit hinbekommen würde. Leider funktionierte der Filmtransport nur bedingt und das Rückspulen des Films überhaupt nicht. Ich musste den Film im Dunkelsack aus der Kamera ziehen und in die Filmdose zurückspulen. Danach wurde der Agfa APX 100 in Caffenol entwickelt.

In der Straßenbahn – AGFA Silette LK Sensor mit AGFA APX 100 in Caffenol entwickelt – Gimp – Zugeschnitten

Die ersten Negative, die ich darauf zu Gesicht bekam waren beeindruckend gut. Und so beschloß ich mich nach einer weiteren Kamera dieses Typs auf die Suche zu machen. Bei ebay kann man die AGFA Silette LK Sensor für Preise ab 1 Euro erhalten. Also schlug ich zu 3 mal kurz hintereinander und so habe ich jetzt die imposante Ansammlung von vier dieser Kameras vor mir liegen.

Die beiden Sucherfenster – rund und eckig – vorne rechts sieht man den Anschluss für einen Drahtauslöser

Auffällig ist, dass es offensichtlich zwei Modellreihen dieser Kamera gab. Im Internet konnte ich bei der Recherche nichts über genaue Modellbezeichnungen herausfinden, deshalb nenne ich sie nach der Form des Suchfensters, das unterschiedlich gestaltet ist, im Folgenden einfach mal Modell „rund“ und Modell „eckig“

Hinterm Zoo in Karlsruhe – AGFA Silette LK Sensor mit AGFA APX 100 – Gimp

Beide Modelle verwenden ein AGFA Color-Agnar 1:2,8/45 mit Parator-Verschluss. Beim Modell „rund“ sind die Kanten der Objektivringe teils silbrig, beim Modell „eckig“ völlig schwarz. Es gibt einen EInstellring, mit dem man die ISO-Werte des Films einstellen kann, was einen Einfluss auf die Ermittlung der Belichtungsanzeige hat.

Das AGFA Color Agnar – 1:2,8/45 – ein dreilinsiges Objektiv mit angeblich billiger (oder fehlender) Vergütung, was mich aber nicht weiter stört

Denn die AGFA Silette LK Sensor verfügt über eine Selen-Meßzelle, deren Meßergebnisse auf der Oberseite des Gehäuses und zusätzlich ins Sucherfenster gespiegelt angezeigt werden. Die Belichtungsmessung scheint recht robust zu sein, denn sie funktioniert bei allen mir zur Verfügung stehenden Exemplaren dieser Kamera und liefert, geprüft mit meinem externen Belichtungsmesser, plausible Werte für die Belichtung.

Das Objektiv bietet die Möglichkeit die Blende stufenlos zwischen 2,8 und 22 einzustellen. Die Verschlusszeiten sind fix 30, 60, 125 und 300 und zusätzlich B für Langzeitaufnahmen. Zum scharf stellen schließlich , muss man wie bei allen Sucherkameras, die ENtfernung schätzen und dann einstellen.

Beide Modelle verfügen über einen Blitzschuh mit Mittenkontakt. Bei Modell „eckig“ ist dieser nach vorne geschlossen, bei Modell „rund“ ist er nach vorne offen.

Zu den weiteren Ausstattungsmerkmalen zählen ein Stativgewinde, ein einstellbares Bildzählwerk und eine Anschlussbuchse für einen Drahtauslöser. Letztere befindet, was eher ungewöhnlich ist, an der Rückseite des Gehäusedeckels.

Das Modell „rund“ ist geringfügig kleiner als Modell „eckig“ und hat stärker abgerundete Kanten. Modell „eckig“ macht einen klobigeren Eindruck, wenn man die beiden Modelle nebeneinander betrachtet.

Ein weiterer Unterschied zwischen den Modellen ist der, dass beim Modell „eckig“ die Herkunftsbezeichnung „Made in Germany“ in den Kamerboden eingestanzt ist. Beim Modell „rund“ ist der Schriftzug an der vorderen Gehäuseseit an der Bodenkante aufgedruckt.

Der Name der Kamera ist bei beiden Modellen an der Vorderseite unter dem Fenster mit der Selen-Zelle aufgedruckt. Scheinbar hat man beim Modell „eckig“ eine Farbe schlechterer Qualität verwendet, denn bei diesem Modell sind die Schriftzüge bei allen meinen Kameras abgeblättert, während sie beim Modell „rund“ noch vollständig sind.

Dass Modell „rund“ ein rundes Sucherfenster und Modell „eckig“ ein eckiges besitzt hatte ich bereits erwähnt, will es hier der Vollständigkeit halber noch einmal anführen.

Der Rücktransport des Films ist bei der AGFA Silette LK Sensor sehr eigenwillig gestaltet. Zunächst muss man den Schalter mit der Aufschrift „R“ in Richtung des Objektivs und dann nach oben schieb. Ein herausspringender Messingbolzen arretiert das ganze. Betätigt man jetzt den Filmtransporthebel, dann wird der Film wieder zurück in die Filmdose gespult.

Leider scheint es hier häufig Probleme zu geben. Bei meinen beiden „rund“-Modellen funktionierte dieser Rücktransport zunächst nicht. Die Kameras vom Modell „eckig“ hatten diesbezüglich keine Probleme.

Der Grund für den nicht-funktionierenden Rücktransport war bei beiden meiner Modell „rund“ – Kameras ein verharztes Zahnrad im Gehäuseboden, welches den Rücktransport des Films erfolgreich verhindert hat.

Die Pfeile zeigen wo das Zahnrad im Gehäuseboden sitzt und wie es aussieht. Gut auf die Einzelteile achten!

Mit etwas handwerklichem Geschick, ein paar Mini-Schraubenziehern (Kreuz und Schlitz), einer Schieblehre und einer Pinzette ist es recht einfach sich bis zum betreffenden Zahnrad vorzuarbeiten, das Teil herauszuholen, um es dann in ein wenig Aceton aus dem Baumarkt zu reinigen. Achtung, dass keine Schraube runterfällt, du findest sie niemals wieder!

Tatsächlich handelt es sich um mehrere ineinandergreifende Zahnräder, die — Achtung! — nur lose gesteckt sind und leicht herunterfallen können. Ich habe sie hier in Aceton liegen und nach einer kurzen EInweichzeit mit Wattestäbchen gereinigt und dann wieder zusammengesteckt..

Das Schöne daran, wenn man mehrere gleiche Kameras mit identischem Objektiv sein eigen nennt, ist, dass man Testreihen mit Filmen machen kann. Man nimmt dazu mehrere der Kameras, bestückt mit unterschiedlichen Filmen auf den Spaziergang mit, und fotografiert dann das jeweilige Motiv mit jeder Kamera einmal. Ich habe das jetzt mal mit einem AGFA APX mit 100 ISO und einem mit 400 ISO ausprobiert. Die entsprechenden Fotos werde ich nachliefern.

Wie aussagekräftig das ganze ist, sei dahingestellt. Durch die unterschiedliche ISO-Zahl konnte ich natürlich nur die Entfernung konstant halten, während ich bei den Blenden- und Verschlusszeiten, die Werte dem Film anpassen musste. Entwickelt habe ich die Filme dann wieder in Caffenol mit jeweils identischer Rezeptur. Lediglich die Entwicklungszeit habe ich angepasst.

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Zeiss Ikon Tengor Box 55/2 mit Goerz Frontar 105mm/1:11

Wenn es draußen stürmt und regnet, ist die Lust zum Fotografieren raus zu gehen naturgemäß nicht so groß. Da der Mensch aber Bewegung braucht, habe ich mich deshalb an diesem eher trüben Tag doch aufgemacht, meine Box Tengor zu testen. Auf Motivsuche habe ich mich dafür nicht weit vor die Tür gewagt. Der Karlsruher Schloßpark musst mal wieder ausreichen, um zu sehen, was die alte Boxkamera aus den 40er oder 50er-Jahren zu leisten imstande ist.

Zeiss Ikon Tengor Box – Modell 55/2 – mit Goerz Frontar 1:11, 105 mm

Hergestellt wurde Modell 55/2 der Tengor Box wischen 1938 und 1950 von Zeiss. Im Gegensatz zu anderen Boxkameras hat man diesem Gerät ein Goerz Frontar 1:11, ein achromatisches, zweilinsiges Objektiv spendiert, das somit auch Farbfilme verarbeiten kann. Die Brennweite beträgt 105 mm. Der 120er Rollfilm wird dabei im Format 6×9 belichtet.

Gut versteckt im botanischen Garten neben dem Verfassungsgericht – eine üppige Schönheit – Zeiss Ikon Box Tengor mit Goerz Frontar

Ebenfalls ungewöhnlich für eine Boxkamera ist die Möglichkeit die Entfernung einzustellen. Die Fokussierung erfolgt dabei in 3 Stufen. 1 bis 2 Meter für den Nahbereich, 2 bis 8 Meter für Gruppenaufnahmen und 8 Meter bis unendlich für Landschaftsaufnahmen. Dabei werden für die beiden ersten Bereiche entsprechende Nahlinsen hinter die Hauptlinse geschoben.

Dame aus der Nähe

Die Blende ist eine einfache Lochblende das bei meinem Modell die Blendeneinstellungen 11, 16 und 22 zuläßt. Also eigentlich eine ausgeprägte Schönwetterkamera, je nachdem welchen ISO-Wert man für die Aufnahmen auswählt.

Bei meinem Spaziergang hatte ich einen Fomapan 100 eingelegt. In Verbindung mit dem schlechten Wetter und angesichts einer Verschlusszeit von etwa 1/30s war dies eine akzeptable Wahl. Allerdings musste ich so meistens Blende 11 verwenden und kam nicht in den Genuß auch mal die Blende 22 auszuprobieren.

Betonsäulen im Schloßpark – etwas stärker geschärft

Da ich bei meinem Spaziergang kein Stativ dabei hatte, wurde alles aus der Hand fotografiert. Dank ihrer Form kann man eine Boxkamera aber auch einfach auf geraden Flächen abstützen oder man setzt sich auf eine Parkbank und stützt die Kamera aufs Knie.

Entwickelt habe ich die Filme dann in Fomadon LQN, ein Entwickler, den ich hier zum ersten mal ausprobiert habe. Ich habe die Standardverdünnung 1+50 und eine Entwicklungszeit von 7:30 Minuten angewandt.

Rückseite des Schlosses über den Ententeich hinweg – Zeiss Ikon Tengor Box mit Goerz Frontar

Die Fotos habe ich schließlich mit Durchlichteinheit in Farbe gescannt und mittels der Bildbearbeitung Gimp ins Positiv umgewandelt. Manche wurden danach noch entsättigt, so dass ein Graustufenbild entstand. Diesen Schritt habe ich nicht in jedem Fall durchgeführt, denn mir gefällt der leichte Grünstich, der nach der Farbumkehr zu sehen ist eigentlich ganz gut. Geringfügig habe ich die Fotos im Anschluß noch geschärft.

Köpfe an einer Mauer im botanischen Garten

Als Fazit kann man festhalten, dass die Zeiss Ikon Tengor Box eine am besten ausgestatteten Boxkameras des letzten Jahrhunderts ist und man durchaus auch scharfe Fotos mit ihr machen kann. Neben dem Modell hier gab es später noch das Modell 56/2, dessen Linsensystem mit 1:8 etwas lichtstärker war.

Schloß Karlsruhe mit der Box Tengor aufgenommen im Februar 2020

Ich habe etwa 10 Euro für meine Box ausgegeben. Dafür sollte man mit etwas Geduld tatsählich ein funktionstüchtiges Exemplar erhalten. Wer auf der Suche nach einer Tengor-Box ist kann dies über den folgen Link tun.

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Zeiss Ikon Nettar IIb mit Novar 1:4,5/75

Man ist ja schon immer gespannt, was man schlußendlich aus dem Entwicklertank herauszieht. Nun, die Negative, die ich hier im C41-Verfahren entwickelt habe, sahen ja noch ganz passabel aus. Nach dem Scannen und umwandeln mit Gimp, war die Überraschung dann aber groß. Merkwürdige orangene Farbschlieren quer über das Bild verleihen den Bildern etwas surrealistisches. Es gibt Leute, die würden das glatt als Kunst bezeichnen. Da ich aber kein Künstler bin, halte ich davon Abstand und nenne es lieber Betriebsunfall.

Feld im Hanauer Land

Die Kamera an sich hat vermutlich aber schon ordentlich gearbeitet. Ein Teil der Aufnahmen entstand zwischen 13 und 14 Uhr am Fischweiher von Hans Hurst in Legelshurst, einem kleinen Dorf im Hanauerland, nicht weit von Kehl am Rhein. Es war extrem dunkel an diesem Januartag, windig und stark bewölkt, mit immer wiederkehrenden Regenschauern. Wegen der Lichtverhältnisse musste ich den Kodak Ektar Film, den ich verwendet habe, recht offenblendig belichten. der zweite Teil der Aufnahmen entstand an einem nur leicht bewölkten Tag im Schwarzwald bei Baiersbronn. Die jeweils korrekte Belichtung habe ich meinem Belichtungsmesser entnommen.

Feldweg

Die Kamera die ich bei diesen Gelegenheiten dabei hatte, war eine Zeiss Ikon Nettar IIb. Das Objektiv, das in diesem Modell (517/16) der Faltkamera verwendet wird, ist ein Novar mit 4,5 als kleinster Blendenöffnung und einer Brennweite von 75mm. Die Kamera produziert 6×6 Negative.

Wiese

Die Geschwindigkeiten, die sich am Verschluss einstellen lassen, reichen von 1/25 bis 1/200, allerdings lässt sich der Hebel in beiden Richtungen über diese Werte hinaus verstellen, so dass möglichweise niedriegere und auch höhere Geschwindigkeiten möglich sein könnten.

Waldweg bei Baiersbronn im Schwarzwald

Die Blende lässt sich stufenlos von 4,5 bis 22 einstellen. Auch hier hat der Hebel etwas Spiel und die Blende schließt sich sichtbar weiter, wenn man über die 22 hinausfährt. In die andere Richtung, wenn man den Hebel über die 4,5 hinaus bewegt, lässt sich keine Änderung mehr fetsstellen.

Waldweg

Ebenfalls am Verschluss ist der Anschluss für den Drahtauslöser angebracht. Da ich kein Stativ dabei hatt, habe ich die Fotos alle aus der Hand gemacht, ein weiterer Grund also die Blende weit zu öffnen, um so noch akzeptable Geschwindigkeiten verwenden zu können.

Fotografin – Zeiss Ikon Nettar – Kodak Ektar

Gescannt habe ich die Negative auf einem gewöhnlichen Flachbettscanner mit meinem Tablet als Durchlichteinheit.

Zeiss Ikon Nettar IIb (517/16)

Falls du selber auf der Suche nach einer Zeiss Ikon Nettar bist, dann kannst du bestimmt auf Ebay fündig werden. Für etwa 20 Euro sollte es möglich sein ein brauchbares Exemplar zu bekommen. Es empfihelt sich auf jeden Falls den Verkäufer zur Dichtigkeit des Balgens und zum Zustand des Objektivs zu befragen.

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Dacora Daci Royal Flash – Grün

Die olivgrüne Blechkiste mit eingebauter Meniskuslinse, die hier ihren Weg zu mir gefunden hat, trägt den imposanten Namen „Dacora Daci Royal Flash“. Wegen ihrer Farbe findet man im Internet gerne noch „Grün“ hinten angehängt. Neben dieser Farbe war die Dacora Daci Royal zu ihrer Zeit auch noch in weinrot, schwarz und grau erhältlich.

Dacora Daci Royal im Rheinhafen Karlsruhe

Im Gegensatz zu anderen Boxen, die wenigstens die Möglichkeit bieten die Blende geringfügig zu verändern, hat die Dacora Daci Royal lediglich eine Blende der Größe 9 anzubieten.

Dafür hat sie aber etwas anderes, was bei den meisten Boxen fehlt: Man kann mit der Linse in einem Bereich zwischen 1,5 Meter und unendlich fokussieren!

Kühe am Rhein bei Knielingen – Dacora Daci

Der Zusatz „Flash“ bedeutet, dass die Kamera über eine PC-Buchse verfügt, an der ein Blitzgerät angeschlossen werden kann.

Der Sucher an der Kamera befindet sich auf der Oberseite. Man muss sich die Kamera also vor den Bauch halten, während man das Bild komponiert. Vorausgesetzt, der Sucher zeigt etwas an. An meiner Daci ist das Suchersystem im Inneren leider stark verschmutzt. Die Bildkomposition ist also eher ein Ratespiel.

Statt sie vor den Bauch zu halten, kann man die Kamera dank eines Gewindes auch auf einem Stativ befestigen. Im Auslöseknopf kann man problemlos einen Fernauslöser einschrauben.

Gabelung

Die Verschlussgeschwindigkeit der Daci Royal, die man im Internet so findet beträgt scheinbar 1/40. Die Brennweite der Linse dürfte zwischen 9 und 10 Zentimetern anzusiedeln sein.

Die Daci will einen 120er Rollfilm und liefert darauf Negative im Format 6×6.

Für meinen Spaziergang im Rheinhafen in Karlsruhe und am See in Karlsruhe Knielingen, habe ich einen Fomapan 100 verwendet.Entwickelt wurde der Film in Caffenol-C-M mit Jodsalz für 12 Minuten, was eindeutig zu wenig war. Die Negative sind so doch etwas dunkel geblieben.

Rhein

Nach dem Scannen musste ich die Bilder noch in Gimp bearbeiten. Tonwerte wurden angepasst, der Kontrast erhöht, und um ihnen etwas Lebendigkeit einzuhauchen, habe ich sie mit einem warmen Gelbton eingefärbt.

Wiese mit Zaun

Die Fotos haben natürlich ihren Reiz und zeigen stellenweise eine annehmbare Schärfe, wie ich finde. Sobald man aber stärker in den Nahbereich fokussiert kommt es zu einer starken Unschärfe im Randbereich.

Zaun mit Wiese

Es war am Tag des Spaziergangs Ende Januar recht hell, sehr neblig und unangenehm kalt. Mein Belichtungsmesser zeigte als Lichtwert 13,5. Die Filmempfindlichkeit von ISO 100, Blende 9 und einer Verschlusszeit von 1/40s führte also in jedem Fall zu einer Überbelichtung des Films.

Die Daci Royal werde ich in jedem Fall noch einmal mit einem anderen Film und dann zusammen mit einem Standardentwickler testen.

Wer selber ein Daci Royal sucht kann sich natürlich auf Ebay umschauen. Man findet dort so eine Boxkamera für geringes Geld.

Dacora Daci Royal Flash – Grün

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Mit etwas Geduld erhältst du ein Exemplar für etwa 10 Euro. Die verschiedenen Farbvarianten können je nach Seltenheit allerdings höhere Ausgaben erforden.

Altissa Box mit Altissar Periskop 1:8

Bei einem Besuch in Frankfurt hatte ich die Gelegenheit bei einem Spaziergang am Mainufer und durch das Bankenviertel meine neue Altissa Boxkamera auszuprobieren. Gefunden hatte ich das kleine Gerät auf dem Flohmarkt und muss sagen, dass es die 5 Euro, die ich dafür bezahlt habe, mehr als wert ist.

Hochhäuser im Bankenviertel

Auffälligstes Merkmal der Altissa Box ist der sehr helle und klare „eye-level“ -Sucher, der sich oben auf dem Gehäuse befindet. Man muss sie also vor das Auge halten, wenn man fotografieren will. Das unterscheidet sie ganz klar von den meisten anderen Boxkameras mit „waist-level“ – bei denen man mit etwas Abstand und von oben das Motiv anvisiert.

Der Bembeltower – Franfurter sind der Meinung, dass ein Bembel völlig anders aussieht und das hier eher ein“Geripptes“ darstellt.

Zwei Blendenstufen lassen sich an der Altissa einstellen: 8 und 16. Die Geschwindigkeit des Verschlusses beträgt 1/25. Darüberhinaus lässt sich nur noch die Langzeitbelichtung B auswählen. Im Auslöseknopf lässt sich theoretisch ein Fernauslöser einschrauben. Das ist bei meiner Kamera aber nicht möglich, weil das Innengewinde des Auslöseknopfes zu stark abgenutzt ist. Da ich kein Stativ dabei hatte, hat mich das auch nicht weiter gestört.

Mainhatten in Bankfurt

Die Kamera ist zum größten Teil aus Metall hergestellt. Die Brennweite der Linse scheint 70 mm zu sein, so wird es zumindest im Internet beschrieben.

Blick über den Main

Das Filmformat das die Altissa Box akzeptiert ist, wie bei den meisten in Deutschland produzierten Mittelformat-Kameras das 120er. Ich habe einen Fomapan 200 verwendet. In Verbindung mit der geringen Verschlussgeschwindigkeit von 1/25s konnte ich so bequem mit Blende 16 fotografieren. Bei den Fotos, die ich testweise mit Blende 8 aufgenommen habe, zeigt sich deutlich die Überbelichtung. Die Negativgröße beträgt dann 6×6.

Radler auf dem Holbeinsteg bei Frankfurt

Mein Spaziergang erstreckte sich über die Mittagsstunden eines Januartages. Es war bewölkt oder Hochnebel. Auf jeden Fall angenehm hell, wenn auch nicht sehr kontrastreich.

Bäume am Mainufer

Den Fomapan 200 habe ich schließlich für 12 Minuten in Caffenol-C-M und 15g Jodsalz entwickelt, fixiert mit normalem Fixierer.

Hochhäuser in Frankfurt

Vom Ergebnis bin ich angenehm überrascht worden. Die Negative zeigen eine gute Schärfe und nach einer geringfügigen Tonwertkorrektur in Gimp, erhalten die gescannten Negative einen akzeptablen Kontrast. Als Scanner habe ich einen gewöhnlichen Flachbettscanner bei 1200 dpi mit einem Tablet als Ersatz für eine Durchlichteinheit verwendet.

Altissa Box mit Altissar Periskop 1:8

Falls du selber auf Suche nach einer Altissa Box sein solltest, dann kannst du natürlich problemlos bei ebay eine finden. Zwischen 5 und 10 Euro sind ein akzeptabler Preis für das kleine Juwel, finde ich. Mit der Ledertasche kann es auch mal 5 Euro mehr sein.

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Voigtländer Vito B mit Color Skopar 1:3,5 / 50mm

Eher nebenher habe ich hier mit der Voigtländer Vito B einen Farbfilm der Marke Extrafilm mit ISO 200 zu Ende geknipst. Abgelaufen war der Film bereits 2009. Eigentlich war ich an diesem Vormittag mit der Agfa Synchro Box 600 unterwegs.

Immer wieder ein beliebtes Fotomotiv – das dreibeinige Pferd in Karlsruhe

Ebenfalls neu war die darauf folgende Farbentwicklung für mich. Tatsächlich war dies der erste Film, den ich mit dem Ready-to Use-Kit von Digibase im C41 Verfahren entwickelt habe. Dementsprechend gespannt war ich auf das Ergebnis.

Die Kamera die zum Einsatz kam war eine Voigtländer Vito B mit einem Color Skopar 1:3,5 / 50mm. Nicht gerade lichtstark, aber durchaus brauchbar.

Volkswohnung Karlsruhe

Die Vito B wurde ab 1954 hergestellt. Es gab zwei Modelle mit diesem Namen, die sich äußerlich vor allem durch die Größe des Suchers und ein diesem Größenunterschied angepasstes Gehäuseoberteil unterscheiden. Die größere Version der beiden Modelle kam ab 1957 in den Handel.

Die Firma Voigtländer wurde bereits 1756 in Wien gegründet und stellte zunächst optische Gerätschaften her. Die spätere Produktion der Objektive und Kameras fand in Braunschweig statt. 1971 meldete das Unternehmen Konkurs an.

Schloßplatz Karlsruhe

Die heute noch erhältlichen Kameras und Objektive, die die Bezeichnung Voigtländer tragen, stammen von der Firma Cosina in Japan, die sich die Namensrechte gesichert hat.

Zurück zur Vito B. Zwei eher außergewöhnliche Dinge springen ins Auge. Ohne eingelegten Film lässt sich die Kamera mit gespanntem Verschluss nicht auslösen. Grund dafür ist, dass beim Filmtransport auch ein kleines Zahnrad mitbewegt wird, welches den Verschluss entriegelt.

Säulengang am Schloßplatz

Will man die Kamera also ohne Film testen, dann muss man das Gehäuse öffnen und dann, etwa mit dem Fingernagel, das Rädchen manuell drehen, bis der Auslösemechanismus entriegelt wird.

Ebenfalls außergewöhnlich ist das Rückspulen des Films geregelt. Um dieses zu bewerkstelligen muss man einen versteckt am linken Gehäuserand zu findenden Hebel nach hinten ziehen. Daraufhin springt der Knopf zum Rückkurbeln des Films oben aus dem Gehäuse.

Einer der Herkulesse vor dem Schloß in Karlsruhe

Das Color-Skopar kann anscheinend unterschiedlich aufgebaut sein. Das ältere Modell der Vito B, das ich hier getestet habe, erlaubt Blenden von 3,5 bis 16. Diese werden auf dem äußeren Ring eingestellt.

Mit dem mittleren Ring erfolgt die Einstellung der Entfernung zwischen 1 Meter und Unendlich.

Der dritte Ring schließlich dient zur Einstellung der Geschwindigkeit zwischen 1 Sekunde und 1/300s. Eine Langzeitbelichtung ist ebenfalls möglich. Der Verschluß trägt die Bezeichnung Prontor-SVS.

Das neuere Modell, das mir zum Vergleich zur Verfügung steht, zeigt einen anderen Aufbau des Color Skopar Objektivs. Der äußere Ring dient hier der Entfernungseinstellung. Die kleinste Blendenöffnung ist 22. Die Blende wird hier am mittleren Ring eingestellt. Ebenfalls ein Prontor-SVS-Verschluss bildet den Abschluß. Die Geschwindigkeit reicht auch hier von 1 Sekunde bis 1/300s. Außergewöhnlich ist die Kopplung von Verschlusszeit und Blende.

Beide Kameramodelle verfügen über einen Blitzschuh und die Möglichkeit den Blitz auf unterschiedliche Art zu synchronisieren. Die Einstellmöglichkeiten sind V, X und M für den Synchronisationsmodus. Mangels Blitzgerät habe ich diese allerdings nicht ausprobiert.

Nachdem ich den Film entwickelt hatte, habe ich die Negative mit einem „Traveler TV 6500“ Scanner eingescannt. Das Gerät ist schon etwas betagt und die maximal Auflösung nicht gerade berauschend. Aber für meine Testreihe hat es seinen Zweck erfüllt.

Nachbearbeitet habe ich die Bilder dann mit Gimp.

Tja, was soll ich sagen – abgelaufener Film, zum ersten mal selbst entwickelt und dazu noch Lichtleaks – das Ergebnis kann man hier bei den Fotos sehen…

Wer auf der Suche nach einem der Vito B – Modelle von Voigtländer ist, kann natürlich bei eBay fündig werden. Hier werden die Kameras teilweise für wenig Geld gehandelt und es ist nicht ungewöhnlich, dass man ein gut erhaltenes Exemplar für 10 bis 20 Euro findet.

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Zeiss Ikon Ercona mit Kodak Ektar 100

Am vergangenen Wochenende habe ich noch einmal die Zeiss Ikon Ercona zur Hand genommen und habe sie, gefüllt mit einem 120er Kodak Ektar 100 einmal rund um das malerische Moosbronn im nördlichen Schwarzwald geführt.

Waldweg nahe Waldbronn – Zeiss Ikon Ercona mit Kodak Ektar 100

Das Objektiv, das an meinem Exemplar angebaut ist, ist ja ein Novar Anastigmat, das mir mit einer maximalen Blendenöffnung von 4,5 lichtstark genug erschien, um auch bei weniger guten Lichtverhältnissen im Wald ausreichend belichtete Fotos zu machen.

Wie schon bei meinem ersten Versuch – nachzulesen hier: Kamera: Zeiss Ikon Ercona mit Novar Anastigmat 1:4,5 f=11cm – gab es Probleme mit dem Filmtransport, weil die Doppelbelichtungssperre ungenau arbeitet.

Für die Entwicklung des Films habe ich das Digibase C41 Kit mit fertigen Arbeitslösungen verwendet. Das war jetzt der zweite Film, den ich mit diesem Kit entwickelt habe, und ich finde, die Ergebnisse werden allmählich besser.

Waldweg im Herbstwald – Zeiss Ikon Ercona mit Kodak Ektar 100

Digitalisiert habe die Negative dann mit Hilfe meiner Pentax K20D. Die Negative wurden dazu auf eine von unten mit dem Tablet beleuchtete Glasscheibe gelegt. Die Digitalkamera war auf ein Stativ montiert.

Als Blende habe ich 5,6 verwendet. Die geringe Schärfentiefe verhindert, dass die Pixelstruktur des Tabletbildschirms auf dem Foto sichtbar wird. Naja, zumindest in der Theorie. Bei meinen Fotos ist nach wie vor das Gitternetz der Tabletoberfläche zu sehen. Vor allem, wenn man die Bilder stark vergrößert.

Alternativ könnte man den Abstand zwischen Negativ und Tablet mehr erhöhen, muss dann aber mit etwas weniger Licht auskommen und dementsprechend länger belichten. Bei mir betrug der Abstand 4 cm.

Umgewandelt und bearbeitet habe ich die Negative danach mit Gimp. Die Resultate sieht man hier im Artikel.

Leider doppelbelichtet, trotz Doppelbelichtungssperre.

Von den acht Fotos, die möglich gewesen wären, war das erste Bild überhaupt nicht belichtet, offensichtlich hat hier der Verschluss nicht ausgelöst. Das zweite war dann offensichtlich durch Verwacklung so unscharf, dass es als misslungen gelten kann.

Durch Überlappung, weil der Filmtransport eben teilweise nach Gefühl durchgeführt werden muss, sind zwei weitere Fotos nur teilweise brauchbar, und eines ist trotz Doppelbelichtungssperre doppelt belichtet worden.

Alle Fotos hier sind unter Verwendung eines Stativs entstanden.

Landschaft bei Moosbronn – Zeiss Ikon Ercona mit Kodak Ektar 100

Fazit: Die Ercona ist wegen der nicht sauber funktionierenden Doppelbelichtungsperre leider nicht so gut zu gebrauchen, wie ich mir das eigentlich wünschen würde. Zumindest gilt das für mein Exemplar.

Die Fotos an sich gefallen mir ganz gut. Die leicht verwaschenen Konturen vor allem mit offener Blende, haben etwas malerisches an sich. Ich werde die Kamera auf jeden Fall noch ein weiteres mal ausprobieren, bevor ich ein abschließendes Urteil fällen werde.

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Vredeborch Felica mit Fomapan 400

Richtig gut sind die Fotos nicht, die ich mit meiner Felica von Vredeborch zustande gebracht habe. Dafür sind sie selten und manchmal sogar schön…je nachdem wie man „schön“ definieren mag.

Denn die Felica, „die Glückliche“ betrachtet die Welt mit einem eher verschwommenen Blick.

Felica Vredeborch – Fomapan 400

Mangels eines anderen Films, musste ich bei diesem Waldspaziergang auf einen Fomapan 400 zurückgreifen. Das war natürlich gewagt, einen ISO 400 Film in einer Kamera zu verwenden, die nur zwei Verschlusszeiten kennt: 1/25s und 1/50s.

Diese Auswahl eines eher empfindlichen Films mag auch daran Schuld sein, dass die Fotos leicht schwammig geworden sind. Ich müsste allerdings noch einen Film opfern, um das zu prüfen und bin mir gerade nicht sicher, ob ich das tatsächlich tun will.

Waldweg – Felica – Vredeborch – Fomapan 400

Sonne und Wolken – das sind die beiden Blendeneinstellungen und entsprechen den Werten f8 und f16. Zusätzlich lässt sich noch ein Gelbfilter einschwenken. Die Brennweite der Linse beträgt 60 mm.

Es stehen einem also vier Blenden/Verschluß-Kombinationen zur Verfügung. Dank dem Gelbfilter, der das Bild ja abdunkelt, kommt man bei der Kombination 1/50 mit f16 sogar noch einen Lichtwert weiter.

Leider verfügt die Felica nicht über die Anschlußmöglichkeit eines Drahtauslösers. Zwar ist ein Gewinde für eine Stativhalterung vorhanden. Auslösen muss man aber über den oben auf dem Gehäsue befindelichen Auslöser.

Büffel – Vredeborch Felica – Fomapan 400

Negative im Format 6×6 cm produziert die Felica auf einen 120er Rollfilm. Um den Film zu laden muss man am Boden d er Kamera eine Verriegelung öffnen und kann dann den unteren Teil des Gehäuses von der Kamera abziehen.

Der Sucher, der sich auf der Oberseite des Gehäuses befindet ist relativ klein und etwas gewöhnungsbedürftig, reicht aber um das Motiv anvisieren zu können.

Hochsitz – Felica Vredeborch – Fomapan 400

Das Gehäuse ist vollständig aus Blech gefertigt und mit grauem Kunststoff bezogen. Auf der ebenfalls grauen Kunstledertasche ist das Firmenemblem der Firma Vredeborch eingraviert.

Leider fehlt an meiner Kamera der „Felica“ Schriftzug oberhalb des Objektivs.

Es gibt auch einen Blitzschuh, der ich jedoch nicht ausprobiert habe.

Die Entfernung muss man, wie bei Sucherkameras üblich, abschätzen. Das Scharfstellen geht stufenlos von 1,5 m bis unendlich. Drei auf der Linsenhalterung befindliche Markierungen erleichtern dabei die Einstellung.

Lichtung – Vredeborch Felica – Fomapan 400

Nach jedem auslösen muss der Film weiter gespult werden. Eine Doppelbelichtungssperre gibt es nicht. Die Kamera kann also gut für Experimente mit mehreren Belichtungen verwendet werden.

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Bei eBay kann man eine Felica so ab 5 bis 10 Euro erstehen.

Vredeborch Felica – Fomapan 400

Agfa Synchro Box 600

Es soll ja Barbaren geben, die kaufen sich eine Agfa Box nur, um das Objektiv zu entfernen und sich aus dem Rest eine Lochkamera zu bauen. Zugegeben, viel zu bieten haben die Agfa-Boxen nicht, abgesehen davon, dass man für eine Hand voll Euro eine Mittelformatkamera mit der Möglichkeit 6×9 cm große Negative zu erstellen erhält.

Bäume am Schloßplatz – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Blende 11

Und das reicht schon um zumindest interessante Ergebnisse zu erzielen. 105 mm scheint die Brennweite des Objektivs zu sein, das aus lediglich einer Linse besteht. Fokussieren kann man nicht. Lediglich die Blende hat zwei Einstellmöglichkeiten. Offen oder Blende 11.

Ein weitere Möglichkeit besteht darin einen Gelbfilter vor die Linse zu schieben. Dieser Filter zeigt, wie man bei den Fotos vom Schloß weiter unten, sehen kann, durchaus einen Effekt.

Kleine Kirche – Kreuzstraße – Karlsruhe – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Blende 11

Die Geschwindigkeit lässt sich zwischen Langzeit und Moment umstellen. Letzteres erlaubt eine Verschlusszeit von immerhin 1/30 oder auch 1/25, wie man im Internet nachlesen kann. So genau scheint man das nicht zu wissen.

Herkules I – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Blende 11

Geht man mit diesem System also bei strahlendem Sonnenschein fotografieren, dann empfiehlt es sich einen möglichst gering empfindlichen Film, also Iso 50 oder Iso 100 zu verwenden.

Da ich weder das eine noch das andere zur Hand hatte, musste bei mir ein Fomapan mit ISO 200 dran glauben.

So ausgerüstet ging es also los durch die Karlsruher Innenstadt. Zu erste einmal zum Schloß, wo die Agfa Synchrobox zunächst im Querformat ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis stellen durfte.

Mit Blende 11 zeigt die Agfa Box eine bemerkenswerte Schärfe.

Schloß Karlsruhe – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Blende 11

Betrachtet man das Foto in der Vergrößerung, dann kann man die Fensterkreuze oben noch gut erkennen.

Nicht so gut wird das ganze bei Offenblende, wie das nächste Bild zeigt. Fensterkeuze und Linien des Gebäudes verschwimmen deutlich. Außerdem sieht man hier, dass die Bildkomposition durch den Sucher Agfa Box etwas gewöhnungsbedürftig ist.

Schloß Karlsruhe – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Offenblende

Interessant dann mit dem Gelbfilter. Das Bild verliert zwar an Schärfe gegenüber dem ersten mit Blende 11, gewinnt aber deutlich an Kontrast in den Wolkenstrukturen.

Schloß Karlsruhe – Agfa Synchro Box 600 – Fomapan 200 – Gelbfilter-Blende

Die Fotos vom Schloßgebäude habe ich sitzend aufgenommen. Dadurch konnte ich die Unterarme auf den Knien aufstützen, was bei der niedrigen Verschlußzeit sehr sinnvoll ist. Ein Stativ hatte ich nicht dabei. Die Auslösung an sich habe ich allerdings mit einem Drahtfernauslöser getätigt.

Da ich davon ausgegangen bin, dass der Fomapan 200 tendenziell überbelichtet war, habe ich ihn mittels Pull eine Stufe niedriger entwickelt.

Die Agfa Synchro Box 600 gibt es tatsächlich für wenig Geld bei eBay. Bei Preisen zwischen 5 und 15 Euro kann man fündig werden.

Agfa Synchro Box 600

Spaziergang mit Akarette II und Fujicolor Superia 200

Dies war der zweite Film, den ich mit der Akarette verschossen habe und gleichzeitig der erste in Farbe. Das Material stammt vom Flohmarkt, wo man noch, wenn auch immer seltener ein paar alte Filme ergattern kann. In meinem Fall waren es 4 Rollen Fujicolor Superia 200, die bereits im Juni 2012 abgelaufen waren. Vermutlich waren sie auch nicht im Kühlschrank gelagert.

Blumen im botanischen Garten in Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Wenn ich es richtig sehe, dann wird dieser Film nach wie vor hergestellt und verkauft.

Verständlich dass ich auf das Ergebnis gespannt war. Mangels entsprechender Ausrüstung für Farbfilme, wurde der Film von einer der bekannten Drogeriemärkte entwickelt.

Turm des Torhauses im botanischen Garten – Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Bei der Akarette handelt es sich um eine AKARETTE II MIT SCHNEIDER KREUZNACH XENON 1:2,0 F=50MM – über die ich an anderer Stelle schon etwas geschrieben habe.

Pflanze im botanischen Garten – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Die Fotos waren zunächst enttäuschend. Aber beim Scannen der Negative entwickelte sich dann der Charme der Bilder.

Zum Scannen habe ich einen alten Dia-Scanner „Traveler TV 6500“ verwendet. Leider schafft das Gerät nur 5 Megapixel bei 1800 dpi. Dafür war es mit 5 Euro auf dem Flohmarkt ein günstiges Schnäppchen. Und für meine Zwecke hier auf der Webseite reichen die Scans allemal. Die gescannten Bilder haben eine Auflösung von ca 2500 x 1600.

Bei ebay kann man so ein Gerät mit etwas Glück für 5 bis 10 Euro ergattern.

Dino vor dem Naturkundemuseum – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Mit Gimp habe ich dann die Bearbeitung vorgenommen. Aus dem Scanner kommen die Bilder reichlich flau heraus. Die Farben sind teilweise stark verfremdet, was mir aber sehr gut gefallen hat.

Volkswohnung und Landratsamt Karlsruhe im frühen Sonnenlicht – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Bei den meisten Bildern habe ich dann lediglich die Farben invertiert und dann entweder einen automatischen Farbabgleich, oder in Einzelfällen einen einfachen Weißabgleich durchgeführt.

Torhaus des botanischen Garten – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Wo bei diesen beiden Methoden kein vernünftiges Ergebnis zustande kam, habe ich mehrere Ebenen überlagert und dabei den Modus „weiche Kanten“ oder auch einfach nur „überlagern“ angewendet.

Fontäne am Friedrichsplatz in Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Extra geschärft habe ich die meisten Bilder nicht. Falls doch kam die Filtersammlung G’mic zum Einsatz und dort dann unter „Details“ die Methode „Sharpen – Tones“. Soviel zur Nachbearbeitung mit dem Grafikprogramm.

Gewächshaus des botanischen Garten in Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Leider haben die Negative im Laufe der Zeit schon so einige Staubfusseln abbekommen. Ich habe das in Kauf genommen und nur hin und wieder über den jeweiligen Flmabschnitt gepustet, um die schlimmsten Fusseln zu entfernen.

Stahlkonstruktion – Akarette II und Fujicolor Superia 200
Figuren an einer Stahlträgerkonstruktion im botanischen Garten Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Als Fazit würde ich sagen, die Akarette ist auch mit Farbfilmen ein hübscher Fotoapparat, mit dem man interessante Ergebnisse erzielen kann. Interessant wird es sein, die Kamera mit einem neuen Film zu laden, dessen Haltbarkeit noch nicht abgelaufen ist, um einen besseren Vergleich zu haben.

Blick auf die staatlich Kunsthalle Kalrsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Für die Aufnahmen bin ich in die Innenstadt von Karlsruhe und in den botanischen Garten hinterm Schloß geradelt und habe hier ein paar markante, wenn auch nicht unbedingt die bekanntesten Stellen aufgesucht, um die Akarette auf die Probe zu stellen.

Dino vor dem Naturkundemuseum in Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Die Fotos entstanden zwischen 8 und 10 Uhr Ende August / Anfang September. Das Wetter war sonnig mit leichter Bewölkung.

Stadthaus in der Karlsruher Innenstadt, beherbergt eine Buchhandlung
Figuren an einer Stahlträgerkonstruktion im botanischen Garten Karlsruhe – Akarette II und Fujicolor Superia 200

Blende und Belichtungszeit ließ ich von einem digitalen Belichtungsmesser der Marke Soligor bestimmen. Leider habe ich mir nicht die Kameraeinstellungen zu den einzelnen Fotos notiert.

Links:

>>> Artikel über die Akarette II

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Photowalk im Wald – Fotografieren bei Regenwetter

Regenwetter? Kann mich nicht abschrecken. Tatsächlich kann man bei Regen hervorragend Fotos machen, wenn man sich ein wenig nach den Gegebenheiten richtet.

Das große Stativ geschultert, die Pentax K20D im Rucksack und dann geht es los im leichten Dauerregen auf der Suche nach lohnenden Motiven.

Und davon gibt es genug, wenn man sich die Mühe macht hin und wieder den Wanderweg zu verlassen und direkt in den Wald hinein zu spazieren.

Pentax im Regen – wasserdicht!
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Bei diesem Ausflug habe ich mir so richtig viel Zeit gelassen und immer wieder das Stativ aufgebaut. Mit aus der Hand fotografieren wäre es schwierig geworden.

Denn zum einen war es relativ duster, während ich unterwegs war. Im Grunde genommen hat es pausenlos geregnet.

Wer keine wasserdichte Kamera sein eigen nennt, sollte sein Gerät natürlich gut geschützt durch die Landschaft tragen.

Meiner Pentax macht so eine Dusche zum Glück nichts aus. Für empfindlichere Geräte gibt es allerlei Schutzhüllen bei Amazon.

Zusätzlich wollte ich auch den Polfilter benutzen, um die Spiegelungen, die durch die Nässe hervorgerufen werden, etwas herauszufiltern und die Farben kräftiger zur Geltung zu bringen. Auch das schluckt Licht.

Außerdem hatte ich geplant möglichst mit kleiner Blende zu fotografieren, um eine maximale Tiefenschärfe zu erreichen.

Und dann ist man ja im Wald, selbst wenn die Sonne scheint, immer im Schatten. Viel Licht steht einem also nicht zur Verfügung. Und selbst bei Offenblende wird es schwierig ein verwacklungsfreies Foto zu schießen.

Alles in allem zwingen einen die Bedingungen dazu mit langen Belichtungszeiten zu arbeiten, was am einfachsten natürlich mit einem Stativ geht.

Ich habe hier ein einfaches Dreibeinstativ von Amazon Basics. Es lässt sich auf angenehme 1,77 m aufziehen. Wenn ich dann noch die Kamera befestige, dann muss ich mich trotz meiner Körpergröße von 187cm auf die Zehenspitzen stellen, um durch den Sucher schauen zu können. Das Ding ist echt stabil, allerdings auch 4,3 kg schwer und zusammengeklappt immer noch 90 cm lang.

Ich schultere das Stativ einfach bei einem Orts- und Stellungswechsel. Das geht gut und schnell.

Alternativ kann man die Kamera natürlich auch einfach irgendwo aufstützen und bei manchen der Fotos habe ich das auch gemacht. Vor allem da, wo es nötig war, die Kamera dicht an den Boden zu bringen.

Ein Motiv, das sich zur Aufnahme eignet ist natürlich der Wald selber, also die Bäume und Zwischenräume nebst allerlei Vegetation. Die Fotos die ich hier gemacht habe sind jetzt nicht besonders spektakulär, zeigen aber, doch was in diesem Bereich so alles möglich ist.

Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – F18/10s
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – F20/15s
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – F18/6s

In Verbindung mit dem Stativ empfiehlt es sich natürlich einen Fernauslöser zu verwenden. Das Ding, das ich auf meine Kamera gesteckt habe, ist ein unter verschiedenen Bezeichnungen bei Amazon erhältlicher Funkfernauslöser. Bei meinem steht „Pixel Oppelias“ drauf.

Ich betreibe mein Gerät seit 2 Jahren ohne Batteriewechsel und auch Regen scheint keinen Einfluß auf die Funktionsfähigkeit zu haben. Zumindest nicht bei meinem Exemplar.

Auch nachdem es stundenlang dem Regenwetter ausgesetzt war, verrichtete das Teil klaglos seinen Dienst. Meine Hand will ich dafür aber nicht ins Feuer legen…also bitte schön auf eigene Gefahr!

Ein anderes lohnendes Motiv, wenn man so durch den Wald spaziert, sind natürlich die Kleinlebewesen – vor allem Pilze! Aber natürlich auch Moose, Flechten oder irgendwelches Käfer- und Krabbeltierzeug. Bei Regen sind jetzt natürlich nicht so viele Insekten unterwegs. Gelegentlich kreuzt dafür ein Frosch den Weg.

Wenn man Glück hat wächst das Motiv in angenehmer Arbeitshöhe auf einem Baumstamm oder einem Baumstumpf, wie die Aufnahmen von den Moospflanzen zeigen. Da kann man dann wunderbar das Stativ zum Einsatz bringen

Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 6,3 – 1/5s – ISO 125 – Moos wächst besonders gut bei Regenwetter
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 6,3 – 1/4s
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 18 – 1,3s
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 18 – 2s

Das gilt natürlich auch, wenn es sich um ein Pilzkolonie an einem Baumstamm handelt.

Pilze im Regen – Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 16 – 1s – ISO125

Oft ist es allerdings so, dass Pilze am Boden wachsen. Oder so weit unten, dass man mit einem Stativ nichts mehr ausrichten kann. Dann bleibt einem nichts anderes übrig als sich selber auf die gleiche Ebene zu begeben.

Sprich, man legt sich auf den Bauch.

Dadurch, dass man die Ellbogen dann abstützen kann und auch der restliche Körper nahezu unbeweglich fixiert ist, kann man auch ohne Stativ etwas längere Belichtungszeiten verwenden.

Dabei ist es ganz gut, wenn man sich eine bestimmte Atemtechnik angewöhnt. Wie genau bleibt jedem selbst überlassen. Ich atme zunächst ein und dann wieder aus. Ist die Luft draußen, höre ich kurz mit dem atmen auf – halte also die – nicht vorhandene – Luft an und konzentriere mich auf den Sucher und das Motiv. Schuß! Jetzt das einatmen nicht vergessen…

Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 5,6 – 1/20s – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 5,6 – 1/25 – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 3,2 – 1/50s – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 5,6 – 1/2s – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8 – 4,5 – f: 4 – 1/13s – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 6,3 – 1/2s – ISO125
Pentax K20D – Sigma 17-70mm – f2,8-4,5 – f: 4 – 1/15s – ISO125

Man kann die Kamera natürlich auch direkt auf den Boden oder einen Ast legen. Das hängt ganz davon ab, was du deiner Kamera zumuten kannst und willst. Manche Leute nehmen auch einen Sack mit Bohnen als Unterlage. Aber Achtung, Bohnen fangen an zu quellen und dann zu keimen, wenn sie nass werden. Du hast also auch was zu essen dabei.

Und natürlich ist der Boden nass, vor allem bei Regenwetter. Für zart besaitete gibt es da spezielle Planen, oder man behilft sich mit einem Müllsack. Oder man nimmt einfach die feuchten Knie in Kauf und legt sich einfach so auf den Waldboden.

Wer sich nicht mit Nebensächlichkeiten aufhalten will, zieht die Methode des direkten Naturkontakts vor und steckt nach dem Spaziergang die Klamotten in die Waschmaschine.

Waldboden kann auch stupflig sein. Dornen, Tannennadeln und Brennesseln erwarten einen. Dünner Outdoorstoff, wie man in bei Funktionskleidung gerne findet, ist da deshalb nur bedingt geeignet. Ein paar Jeans und eine alte Jeansjacke sind da eher zu empfehlen.

Zur Belohnung für die Mühe gibt es dann coole Pilzfotos. Denn ein gutes Pilzfoto lebt davon, dass man den Pilz eher von vorne oder sogar von unten erwischt, sprich man sieht dann nicht nur die Oberseite des Hutes, sondern auch Teile des Fußes.

Es sei den man schneidet sie ab oder rupft sie heraus…so geht es natürlich auch.

zwei kleine Steinpilze – Handyfoto

Ein angenehmer Seiteneffekt, wenn man so durch die Wälder streift, ist die Möglichkeit die ein oder andere Delikatesse zu finden, vorausgesetzt man ist sich sicher beim Bestimmen von Pilzen. Falls nicht kann man sich mit einem guten Pilzbuch helfen.

Man sieht, es lohnt sich auch bei schlechtem Wetter auf Fototour zu gehen.

Agfa Isola I

Zwischen 1957 und 1963 wurde die Agfa Isola I von den AGFA Camera Werken hergestellt und kostete damals 27 DM.

Technisch hat die Isola I nicht besonders viele Gimmicks vorzuweisen. Allerdings besticht sie durch den Springtubus. Damit die Kamera überhaupt auslöst, muss das Objektiv erst einmal in Aufnahmestellung gebracht werden, was man durch drehen und ziehen am Objektiv erreicht.

Erst danach löst die Kamera, vorausgesetzt sie befindet sich in einem gespannten Zustand, eine Aufnahme aus.

An Verschlusszeiten gibt es genau zwei Stück: M für Momentaufnahmen entspricht einer Geschwindigkeit von 1/35. Daneben gibt es noch die Einstellung B (Bulk) für Langzeitbelichtungen.

Agfa Isola I auf dem Michaelsberg – Fomapan 100

Die Isola I verwendet 120er-Rollfilm und beschenkt einen nach der gelungenen Aufnahme und Entwicklung mit 12 Negativen im Format 6×6. Ein Sperrmechanismus verhindert Doppelbelichtungen.

Die Brennweite der Isola I beträgt 72,5 mm. Die kleinste Blende, die durch das Einschwenken einer Lochblende geändert wird, beträgt anscheinend 16 und wird durch ein Sonnenschein-Symbol repräsentiert. Wählt man die EInstellung für bewölkten Himmel, dann erhält man eine Blende der Größe 11.

Als dritte Einstellung bietet mein Modell die Möglichkeit eine gelbe Folie einzuschwenken.

Agfa Isola I – Fomapan 100

Die Agfa Isola I erlaubt drei Einstellungen für die Entfernung vorzunehmen. Ob auch Zwischenstellungen möglich sind weiss ich nicht. Für Portraitaufnahmen ist der Nahbereich zwischen 1,5 – 2,5 gedacht, 2,5 – 5 m nimmt man für etwas größere Entfernung, wie etwa Gruppenaufnahmen und 5 m bis Unendlich für Landschaftsaufnahmen.

Blitzschuh und ein PC-Anschluss sind vorhanden. Am Auslöser lässt sich eine Kabelauslöser befestigen. Neben dem Auslöser zeigt eine Rotpunktanzeige, ob der Verschluss gespannt ist, oder nicht.

Mit knapp 300 Gramm ist die Kamera ein Leichtgewicht. Für den Kamerakörper wurde Bakelit verwendet. Oberteil und Objektivhalterung sind anscheinend aus Aluminium.

Die ersten Fotos, die ich jetzt gemacht habe, sind erstaunlich scharf geworden. Als Film habe ich einen Fomapan 100 verwendet und diesen in Amaloco AM 79 entwickelt. Alle Fotos sind mit Stativ und Fernauslöser entstanden.

Die Kamera wird derzeit im einstelligen Euro-Bereich gehandelt. Für 5 Euro kann man durchaus fündig werden.

AGFA Isola I

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Es gibt auch ein Nachfolgemodell mit verbessertem Verschluss.

AGFA Isola I

Akarette II mit Schneider Kreuznach Xenon 1:2,0 F=50mm

Manchmal muss man einfach Glück haben aber vor allem beim Spaziergang über den Flohmarkt die Augen offen halten. Dann fällt einem schon auch einmal eine kleine Kostbarkeit, wie die Akarette in den Schoß.

Die Akarette II mit einem lichtstarken Xenon Objektiv der Firma Schneider, Kreuznach ausgestattet ist gut an dem doppelten Sucher oben auf der Kamera zu erkennen.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Dass man ein hier ein optisches Instrument mit hoher qualitativer Wertigkeit in den Händen hält, verrät einem schon das Gewicht von 614 Gramm. Die ganze Kamera scheint aus einem Stück Stahl gegossen worden zu sein. Zum Vergleich – eine Perfekta von Rheinmetall, fast vollständig aus Bakelit gefertigt, wiegt gerade mal 344 Gramm.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Hergestellt wurde sie in Friedrichshafen, wohin die beiden Firmengründer, die Gebrüder und Doktores Armbruster ihre kurz nach dem Krieg gegründete Firma, die AkA Automaten und Kamerawerke GmbH, verlegten. Zunächst hatte man noch in der französischen Besatzungszone in Bad Wildbad bei Pforzheim in einem leerstehenden Hotel produziert. In Friedrichshafen bezog man dann leerstehende Gebäude der ehemaligen Zeppelinwerke, die den Krieg unzerstört überstanden hatten und setzte die Produktion dort fort.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Die Akaratte II ist eine Kleinbildkamera für normalen 35mm Film, die ursprünglich wohl als Konkurrenz zur Leica gedacht war und auch eine gewisse äußerliche Ähnlichkeit nicht verleugnen kann.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Ein kleiner Hebel an der Vorderseite dient dazu zwischen den beiden erwähnten Suchern umzuschalten. Der eine der beiden Sucher ist für Objektive mit 50mm Brennweite gedacht, der andere für Objektive mit 75mm. Dementsprechend zeigen sie unterschiedliche Bildausschnitte an.

Verschlusszeiten sind von 1 Sekunde bis zu 1/300 einzustellen. Langzeitbelichtung, Anschluß für einen Drahtauslöser und ein Mechansimus für den Selbstauslöse stehen ebenfalls zur Verfügung.

Das Xenon-Objektiv lässt sich von 2 bis 16 abblenden. Einen Entfernungsmesser besitzt dieses Modell nicht. Man muss also die geschätzten oder andersweitig ermittelten Werte einstellen. Die Skala reicht dabei von 1 Meter bis zu undendlich.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Wie aber auch bei der Einstellung für die Blende, zeigt das Objektiv hier etwas Spielraum, zumindest an meiner Kamera.

Für die Testaufnahmen habe ich einen Agfa APX 400 Film verwendet. Die Bilder zeigen nach dem Entwickeln eher wenig Kontrast, was aber auch an der Entwicklung liegen könnte. Mit Gimp kann man noch einiges herausholen.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Anscheinend ist das Objektiv anfällig für Streulicht. Die Bilder entsanden alle ohne Sonnen- bzw. Streulichblende und weisen einen hellen Schein in der Bildmitte aus, den ich auf Reflexionen zurückführe.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm

Bei eBay kann man sich eine Akarette oder das Nachfolgemodell, die Akarelle, für unter 50 Euro ersteigern. Die Preise schwanken je nach Ausstattung, Modell und vor allem dem verwendeten Objektiv zwischen 20 und 50 Euro.

Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm

Wie es bei Kameras dieser Altersklasse üblich ist, wird der Preis nicht unbedingt vom Erhaltungszustand bestimmt, sondern eher von der Seltenheit und somit vom Sammelerwert. Wer die Kamera zum Fotografieren kaufen will, dem ist mit einem der weiter verbreiteten und somit preisgünstigeren Modelle, gut gedient.



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Mit dem Fahrrad im Wald – Akarette II – Schneider Kreuznach XENON 1:2,0 F=50mm – Agfa APX 400

Perfekta von Rheinmetall VEB

Alle Kanten und Ecken sind abgerundet an dieser fast 70 Jahre alten, aus Bakelit gefertigten Kamera, deren Design einem wie eine Mischung aus Kohlebrikett und Colani-Design anmutet.

Produziert wurde sie ab etwa 1953 im VEB Rheinmetall Sömmerda/Thüringen in der ehemaligen DDR.

Rheinmetall VEB Perfekta – Fomapan 200

Ihre Abstammung von den frühen Boxkameras kann die Perfekta nicht verleugnen. Entfernung und somit die Schärfe ist vorgegeben und nicht geändert werden.

Allerdings lässt sich die Blende in drei Stufen von 7.7 über 11 bis zur Blende 16 reduzieren, so daß man, durch die sich dadurch ändernde Tiefenschärfe, ein wenig gestalterische Möglichkeiten hat.

Rheinmetall VEB Perfekta – Fomapan 200

Die achromatische Linse ist natürlich fest verbaut. Die Brennweite beträgt 80 mm.

Wanderer im Albtal – Rheinmetall VEB Perfekta – Fomapan 200

Da die Geschwindigkeit des Verschlusses nur 1/25 beträgt und sich ebenfalls nicht verstellen lässt, muss man bei der Auswahl des Films ziemlich genau die Lichtverhältnisse im Auge haben und entsprechend einen Film mit möglichst passendem ISO-Wert benutzen.

Theoretisch.

Rheinmetall VEB Perfekta – Fomapan 200

Für die Beispielfotos stand mir nur ein Fomapan 200 mit dem entsprechenden ISO-Wert 200 zur Verfügung. Keines der Fotos ist nennenswert überbelichtet. Allerdings habe ich diese zu einem großen Teil im Schatten bzw. Wald aufgenommen.

Man kann sehen, dass man mit dieser alten Kamera durchaus auch Fotos mit Schärfe zu Wege bringen kann. Mit einer Bildbearbeitungssoftware, in meinem Fall ist das Gimp, lässt sich die Bildqualität ebenfalls noch ein wenig anheben.

Rheinmetall VEB Perfekta – Fomapan 200

Zum Glück verfügt die Kamera über ein Stativgewinde und die Möglichkeit einen Drahtauslöser zu verwenden.

Für die Bildkomposition stellt die Perfekta einen einfachen Rahmensucher zur Verfügung. Der ist nicht sonderlich genau, aber eigentlich ausreichend und immer noch besser als aus der Hüfte geschossen.

Neben der Urform der Perfekta, gibt es auch noch ein Nachfolgemodell, die Perfekta II, mit modernerer Gehäuseform.

Rheinmetall VEB Perfekta – ursprüngliches Modell

Die Perfekta verwendet 120er Rollfilm und liefert einem dann 12 Negative im Format 6×6.

Für eine handvoll Euro sollte man eine Perfekta problemlos bei eBay bekommen können.

Rheinmetall VEB Perfekta – Einstellräder für die Blende und Geschwindigkeit

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Adox Golf 45S mit Adoxar 1:4,5 f=75mm

Bei desem Waldspaziergang hatte ich eine Adox Golf 45S im Rucksack. Und natürlich auch ein Stativ nebst Fernauslöser.

Die Balgenkamera aus Wiesbadener Produktion wurde in den 50er Jahren hergestellt. Konkret gab es das Modell 45 S etwa ab 1958. Es kostete damals 69,75 DM.

Ausgestattet wurde die Adox Golf 45S ab Werk mit einem Objektiv der Firma Will aus Wetzlar. Mit einer Maximalblende von 1:4,5 bei einer Brennweite von 75 mm, liegt dieses Objektiv im Mittelfeld der von Adox verwendetetn Objektive, was die Lichtstärke angeht.

Adox Golf 45S – Fomapan 400

Die Adox Golf 45S verfügt über einen Verschluß der Firma Prontor. Dieser erlaubt es Verschlusszeiten von 1/25 bis 1/200 einzustellen. Auch Langzeitaufnahmen sind möglich.

Wanderer im Albtal – Adox Golf 45S – Fomapan 400

Das S hinter dem 45 bedeutet, dass die Kamera über einen Selbstauslöser verfügt.

Adox Golf 45S – Fomapan 400 – Ausschnitt

Das Adoxar-Objektiv kann von 4,5 bis 22 abgeblendet werden.

Die Adox Golf verwendet einen 120er Rollfilm. Bei meinem Spaziergang kam ein Fomapan 400 zum Einsatz. Am Ende erhält man dann 12 Negative im Format 6×6.

Auslösen lässt sich die Kamera erst, nachdem man den Verschluss gespannt hat. Außerdem blockiert der Auslöser solange man den Film nicht weitergedreht hat, was Doppelbelichtungen vermeiden hilft.

Adox Golf 45S – Fomapan 400

Tatsächlich ist das Fotografieren mit der Adox Golf eher eine gemächliche Angelegenheit, obwohl man sie natürlich auch für schnelle Schnappschüsse verwenden kann. Mir liegt allerdings eher die meditative Bedienung so einer alten Kamera. Stativ aufbauen, Kamera befestigen, Objektiv ausklappen, Drahtauslöser befestigen, Ausschnitt wählen, Belichtung messen, Entfernung schätzen und einstellen, Blende einstellen, Verschlusszeit einstellen, Verschluss spannen, alles noch einmal prüfen, auslösen und dann das Gerät wieder abbauen und verpacken.

Adox Golf 45S – Fomapan 400

Als Filmmaterial habe ich einen Fomapan mit ISO 400 verwendet. Als Entwickler kam AM74 von Amaloco zum Einsatz.

Um zu verhindern, dass die Aufnahmen verwackeln, habe ich natürlich ein Stativ und einen Drahtauslöser verwendet. Vor allem, wenn man im Wald unterwegs ist und die Lichtverhältnisse keine schnellen Verschlusszeiten erlauben, ist das die beste Möglichkeit das Verwackeln der Aufnahme zu vermeiden.

Will Wetzlar – Adoxar 1:4,5 f=75mm

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Bei eBay gibt es die verschiedenen Modelle der Adox Golf zu teilweise erstaunlich günstigen Preisen. Dies hängt normalerweise von der Ausstattung und der Häufigkeit des Angebotes ab. Man kann durchaus für 10 Euro ein Exemplar bekommen.

KAMERA: ADOX GOLF 45S MIT ADOXAR 1:4,5 F=75MM und Rotfilter

Sehr ausführliche Informationen über alle Adox Golf Modelltypen, findet man auf der Webseite von Michael Spengler: Die ADOX Golf – neu betrachtet.

Zeiss Ikon Ercona mit Novar Anastigmat 1:4,5 f=11cm

Meine ersten Versuche mit der Zeiss Ikon Ercona, einer Klappkamera, die erstaunlich gute Fotos im Format 6×9 liefert.

Gebaut wurde die Zeiss Ikon Ercona in den 50er Jahren in der ehemaligen DDR.

Mein Exemplar hat als Objektiv ein Novar-Anastigmat 1:4,5 / f=11 cm verbaut. Der Junior-Verschluss erlaubt neben der Langzeitbelichtung auch Verschlusszeiten von 1/100, 1/50 und 1/25. Die Blende lässt sich zwischen 4,5 und 22 einstellen.

Figurengruppe im Nymphengarten – Zeiss Ikon Ercona – Fomapan 200 – mit Gimp bearbeitet

Die Kamera lässt sich auf ein Stativ schrauben und erlaubt auch den Gebrauch eines Drahtauslösers.

Für die Testfotos habe ich mir wieder die Figurengruppe im Nymphengarten in Karlsruhe vorgenommen und bin auch auf den Michaelsberg bei Untergrombach spaziert.

Michaelsberg – Zeiss Ikon Ercona – Fomapan 100 – mit Gimp bearbeitet

Leider hakt der Mechanismus für den Filmtransport ein wenig, man muss sehr feinfühlig spulen, damit man nicht ausversehen den Schutz gegen Doppelbelichtungen auslöst.

Passiert das, dann bleibt einem nichts anderes übrig, als den Film noch ein Stück weiter zu drehen, bis sich die Sperre wieder löst. Leider verbraucht man so unnötig Filmmaterial, das dann unbelichtet bleibt. Da man ja eh nur Platz für 8 Bilder auf der Rolle hat, ist das in jedem Fall ärgerlich.

Michaelsberg – Zeiss Ikon Ercona – Fomapan 100 – mit Gimp bearbeitet

Als Film habe ich hier Fomapan sowohl mit ISO 100 als auch mit ISO 200 verwendet und diesen schließlich in Amaloco AM 74 entwickelt.

Zeiss Ikon Ercona – viel Gimp

Michaelsberg – Zeiss Ikon Ercona – Fomapan 100 – mit Gimp bearbeitet

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Zeiss Ikon Ercona mit Novar Anastigmat 1:4,5 / f=11cm