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Kamera: Holga 120 Pan – Panoramakamera für wenig Geld

Wie eine überdimensionierte Holga 120N kommt die Panoramavariante der Holga daher. Mit einer Breite der Rückwand von kanpp 20 cm gehört sie zu den eher auffälligen Kameras. Hängt man sich das gute Stück um den Hals, dann darf man sich über die erstaunten oder mitleidigen Blicke seiner Zeitgenossen nicht wundern. Und bei einer Brennweite von 9 cm ist sie auch nach vorne hin reichlich ausladend. Nein, unauffällig ist sie nicht. Dafür ist sie leicht. Denn genau wie ihre kleine Schwester, ist die Holga 120Pan vollständig aus Plastik konstruiert.

Wie der Name uns verrät, ist die Holga 120 Pan dafür gedacht Panoramabilder auf 120er Rollfilm zu erstellen. Und zwar genau 6 Stück passen auf den Film. Das Format, das man dabei erhält ist 6×12 cm. Man beachte, dass man beim vorwärtsspulen immer 2 Bilder weiter spult. Man beginnt also bei 1, knipst und spult dann bis Bild 3, bevor man das nächste mal abdrückt. Sonst bekommt man anstatt der 6 hübschen Panoramabilder eine lange Kette sich vollständig überlappender Doppelbelichtungen. Für ein Experiment ist das natürlich ein interessanter Ansatz, aber normalerweise nicht gewollt.

Tja was sonst lässt sich sagen zur Holga 120Pan. Der Federverschluss scheint identisch zu sein zur kleinen Holga. Etwa 1/100s muss man beim Fotografieren einrechnen. Bulbmodus geht auch. Die Blenden werden vom Hersteller mit f8 und f11 angegeben. Es würde mich aber nicht wundern, wenn diese Werte in der Realität stark abweichen würden. Sonne und Wolken, also schönes und schlechtes Wetter kann man hier auswählen. Bei meinen Fotos auf Fomapan 400 habe ich durchgängig die Schlechtwettervariante verwendet.

Die Entfernungseinstellung kann stufenlos erfolgen. Die üblichen vier Symbole – ein Männlein, drei Männlein, viele Männlein und Berg erleichtern einem die Bedienung.

Der Sucher ist gut und ausreichend dimensioniert. Zwei Striche auf der Oberseite der Kamera verdeutlichen, welcher Bildwinkel gerade erfasst wird. Ich habe es nachgemessen. Es sind 120 Grad, die hier angezeigt werden.

Damit man die Kamera auch schön waagerecht hält, hat man der Holga 120Pan noch eine Wasserwaage spendeirt. Die Libelle ist oben auf der linken Seite angebracht und dürfte vor allem in Verbindung mit einem Stativ einen Sinn machen. Ein passendes Stativgewinde ist vorhanden. Leider verfügt auch die Holga 120Pan nicht über die Möglichkeit einen Fernauslöser anzuschließen. Man muss also auch hier auf die Angebote von Drittherstellern zurückgreifen.

Dafür gibt es eine Maske die es erlaubt 35mm Film zu verwenden. Habe es nicht probiert und kann dazu nichts sagen. Außerdem gibt es auf der Oberseite zwei Blitzschuhe. Wer also mit Kunstlicht in Verbindung mit Panoramabildern experimentieren will, der kann loslegen.

Ob die Holga 120Pan die selben Probleme mit Lichtleaks hat, kann ich nicht sagen. Ich habe sie vorsorglich genauso abgeklebt, wie ich dies mit der kleinen Holga getan hätte und hatte dementsprechend auch keinen Lichteinfall zu beklagen.

Nun zur Bildqualität der Holga 120 Pan. Diese ist überraschend gut. Natürlich habe wir auch hier zu den Rändern hin die holgatypische Verzeichnung und Verzerrung. Der scharf dargestellte Bereich scheint mir bei der Panoramaholga allerdings deutlich größer zu sein, als bei der Holga 120N. Tatsächlich sind die Fotos um einige besser, als bei der Holga 120 N. Der Charme der Holga geht dadurch natürlich teilweise verloren. Das ist aber rein Geschmackssache. Mir persönlich gefallen die Ergebnisse.

Interessante Ergebniss kann man erzielen, wenn man die Kamera vertikal ausrichtet, also hochkant und somit Portrait- anstatt von Landscapeaufnahmen erstellt.

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Kamera: Holga 120N – alles aus Plastik

Wer hätte gedacht, dass ein Stück Plastik aus dem fernen Osten so viel Spaß machen kann. Sogar die Linse dieser in Hongkong hergestellten Kamera ist aus Kunststoff gefertigt. Dabei glänzt die Holga 120N vor allem durch sehr unscharfe Fotos. Und das macht ihren Charme auch aus. Man kann zwar mittels vier Symbolen grob die Entfernung und somit die Schärfe einstellen und dabei sogar Zwischenwerte verwenden, aber besonders genau ist das nicht.

Holga 120N

Ein Männlein, zweieinhalb Männlein, viele Männlein und ein Berg – das sind die Möglichkeiten zur Entfernungseinstellung.

Bei der Blende gibt es dann die beiden Möglichkeiten „Sonnenschein“ oder „Berg mit Strichen“ einzustellen. Letzteres ist wohl für einen mehr oder weniger stark bedeckten Himmel gedacht. Diese stehen für die beiden Blenden 11und 8. Allerdings haben findige Zeitgenossen die Blendenöffnungen vermessen und kommen dabei eher auf Werte wie 16 und 11.

Die Geschwindigkeit variiert anscheinend zwischen 1/100s und 1/125s. Beide Werte sind im Internet zu finden. Es würde mich aber nicht wundern, wenn der Spielraum hier noch größer wäre.

Um Light Leaks (Lichtlecks) zu unterbinden, empfiehlt es sich die empfindlichen Stellen abzukleben.

Vom Hersteller empfohlen wird auf jeden Fall die Verwendung eines ISO 400 Films. Das deckt sich mit meiner Erfahrung. Am besten man verwendet zunächst mal nur die Offenblende. Dadurch vermindert man die Gefahr, dass einzelne Aufnahmen unterbelichtet sind.

Schloß Staufenberg – Durbach – Holga 120N – Fomapan 400

Mitgeliefert erhält man eine Schablone, die es einem ermöglicht die Negativgröße vom Standard 6×6 auf das kleiner Format 4×4 zu ändern, aber wer will das schon. Es gibt zumindest einen dazu passenden Schieber auf der Rückseite, der dann wahlweise das entsprechende Fensterchen, in dem der Fortschritt des Films abgelesen wird, abdeckt.

Blick auf den Bahnhof Legelshurst – Holga 120N – Fomapan 400

Die Holga 120N hat einen Blitzschuh, den ich auch mit einem Blitz der Firma Braun in einer Trockenübung getestet habe. Das Ganze funktioniert tatsächlich und der Blitz blitzt.Da ich aber normalerweise draußen fotografiere ist der Blitz erstmal überflüssig.

Im Moosalbtal – Holga 120N – Fomapan 400

Sehr sinnvoll ist aber der Anschluss für ein Stativ. Dank der hohen Verschlussgeschwindigkeit ist der eigentlich überflüssig. Aber für längere Aufnahmezeiten geht es nicht anders. Ein wichtiges Detail fehlt leider bei der HOLGA 120N: Eine Buchse für die Fernbedienung. Will man einen Drahtfernaulöser anschließen, dann muss man auf ein kleines Tool eines Fremdherstellers zurückgreifen. Dabei handelt es sich um eine Manschette, die man über das Objektiv zieht und an dem der Fernauslöser dann festgeschraubt wird. Das ganze gibt es für ein paar Euro bei Ebay. Es ist empfehlenswert diesen Adapter mit Isolierband festzukleben.

Moosalb im Gegenlicht – Holga 120N – Fomapan 400

Die Holga ist ja berühmt und berüchtigt für die Lichtlecks die aufgrund der billigen Herstellunsgweise auftreten könne. Natürlich gibt es Puristen, die kaufen sich eine Holga genau deshalb. Mich stören diese Lichtflecke auf den Negativen allerdings. Deshalb wird bei mir die Holga zugeklebt. Natürlich erst nachdem der Film geladen ist.

Sturmschäden – Fomapan 400 – Holga 120N

Das Foto hier zeigt dir welche Stellen ich meine. Im Grunde genommen ist es vor allem die obere Falz der Rückwand. Daneben kann man noch die Halteclips zum Befestigen der Rückwand überkleben, damit sich die Rückwand nicht aus versehen lösen kann. Auch am Auslöser scheint bei manchen Kameras Licht durch zu kommen. Durch den Adapter für den Fernauslöser wird dieser Bereich aber anscheinend abgedeckt.

Mercedesstern – Fomapan 400 – Holga 120N

Zusätzlich klebe ich einen Streifen über das Kontrollfensterchen, und zwar so, dass ich den Streifen beim Weiterspulen des Films, leicht anheben kann. Normalerweise verwende ich schwarzes Isolierband, aber um es hier auf den Fotos besser sichtbar zu machen, nehme ich ausnahmsweise ein blaues Tape.

Nistkasten im Moosalbtal – Holga 120N – Fomapan 400

Nun, dann kann es losgehen. Vor dem Abkleben der Kamera sollte man natürlich den Film eingelegt haben. Die Klebestreifen kann man übrigens mehrfach verwenden, wenn man sie vorsichtig entfernt.

Am Pfinzentlastungskanal – Holga 120N – Fomapan 400

Für die Beispielfotos in diesem Beitrag habe ich durchgängig Fomapan 400 verwendet. Als Entwickler kamen Rodinal und Rollei Supergrain zum Einsatz. Die Entwicklungszeiten variierten von Film zu Film.

Schloß Staufenberg – Holga 120N – Fomapan 400

Eine neue Holga kostet derzeit (2023) um die 40 Euro und ist bei Amazon, aber natürlich auch bei Ebay erhältlich.

Schloß Staufenberg – Holga 120N – Fomapan 400