Man ist ja schon immer gespannt, was man schlußendlich aus dem Entwicklertank herauszieht. Nun, die Negative, die ich hier im C41-Verfahren entwickelt habe, sahen ja noch ganz passabel aus. Nach dem Scannen und umwandeln mit Gimp, war die Überraschung dann aber groß. Merkwürdige orangene Farbschlieren quer über das Bild verleihen den Bildern etwas surrealistisches. Es gibt Leute, die würden das glatt als Kunst bezeichnen. Da ich aber kein Künstler bin, halte ich davon Abstand und nenne es lieber Betriebsunfall.
Die Kamera an sich hat vermutlich aber schon ordentlich gearbeitet. Ein Teil der Aufnahmen entstand zwischen 13 und 14 Uhr am Fischweiher von Hans Hurst in Legelshurst, einem kleinen Dorf im Hanauerland, nicht weit von Kehl am Rhein. Es war extrem dunkel an diesem Januartag, windig und stark bewölkt, mit immer wiederkehrenden Regenschauern. Wegen der Lichtverhältnisse musste ich den Kodak Ektar Film, den ich verwendet habe, recht offenblendig belichten. der zweite Teil der Aufnahmen entstand an einem nur leicht bewölkten Tag im Schwarzwald bei Baiersbronn. Die jeweils korrekte Belichtung habe ich meinem Belichtungsmesser entnommen.
Die Kamera die ich bei diesen Gelegenheiten dabei hatte, war eine Zeiss Ikon Nettar IIb. Das Objektiv, das in diesem Modell (517/16) der Faltkamera verwendet wird, ist ein Novar mit 4,5 als kleinster Blendenöffnung und einer Brennweite von 75mm. Die Kamera produziert 6×6 Negative.
Die Geschwindigkeiten, die sich am Verschluss einstellen lassen, reichen von 1/25 bis 1/200, allerdings lässt sich der Hebel in beiden Richtungen über diese Werte hinaus verstellen, so dass möglichweise niedriegere und auch höhere Geschwindigkeiten möglich sein könnten.
Die Blende lässt sich stufenlos von 4,5 bis 22 einstellen. Auch hier hat der Hebel etwas Spiel und die Blende schließt sich sichtbar weiter, wenn man über die 22 hinausfährt. In die andere Richtung, wenn man den Hebel über die 4,5 hinaus bewegt, lässt sich keine Änderung mehr fetsstellen.
Ebenfalls am Verschluss ist der Anschluss für den Drahtauslöser angebracht. Da ich kein Stativ dabei hatt, habe ich die Fotos alle aus der Hand gemacht, ein weiterer Grund also die Blende weit zu öffnen, um so noch akzeptable Geschwindigkeiten verwenden zu können.
Gescannt habe ich die Negative auf einem gewöhnlichen Flachbettscanner mit meinem Tablet als Durchlichteinheit.
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